Testbericht: Nikon Z 50 mm F1.2 S - digitalkamera.de - Zubehör-Tests

2023-01-10 17:57:42 By : Ms. ping xiao

2021-10-10 Mit dem Z 50 mm F1.2 S bietet Nikon eine deutlich lichtstärkere Alternative zum "Brot-und-Butter"-Objektiv Z 50 mm F1.8 S an. Die hohe Lichtstärke verspricht eine geringe Schärfentiefe mit hohem Freistellpotential, doch auch für die Available-Light-Fotografie sollte es sich eignen, sofern die Bildqualität auch bei Offenblende stimmt. Ob das der Fall ist, klären wir im Test an der 46 Megapixel auflösenden Nikon Z 7II.  (Benjamin Kirchheim)

Scheinbar besitzt das Nikon Z 50 mm F1.2 S drei Einstellringe, der ganz vorne ist aber nur "Fake", obwohl er sogar breiter ist das der hintere Multifunktionsring. [Foto: Nikon]

Knapp 2.500 Euro ruft Nikon als unverbindliche Preisempfehlung für das Nikkor Z 50 mm F1.2 S auf, was wahrlich kein Pappenstiel ist. Der Marktpreis liegt zum Testzeitpunkt auch nur zehn bis 15 Prozent darunter. Für das Geld sollte man ein hohes Verarbeitungsniveau erwarten können. Das Nikon Z 50 mm F1.2 S besteht überwiegend aus hochwertigem Kunststoff, hat aber auch Metall-Anteile. Diese sind im hinteren Tubusbereich sowie beim Bajonett zu finden. Gerade letzteres ist bei Nikon leider keine Selbstverständlichkeit mehr. Trotz viel Kunststoff wirkt das Objektiv gut verarbeitet. Unterstrichen wird das mit den Dichtungen, die vor dem Eindringen von Staub und Spritzwasser schützen sollen.

Dass auch der vordere Objektivteil mit dem großen 82mm-Filtergewinde sowie dem Außenbajonett für die mitgelieferte Streulichtblende aus Kunststoff bestehen, ist nicht ganz so schön. Die tulpenförmige Streulichtblende besteht ebenfalls aus Kunststoff. Sie ist innen stark mattiert, um kein Licht zu reflektieren. Die sechs Zentimeter lange, elf Zentimeter im Durchmesser große und 57 Gramm leichte Blende rastet automatisch ein und muss zum Abnehmen mit einem kleinen Knopf entriegelt werden. Zum Transport lässt sie sich verkehrt herum anbringen. Weil der Fokusring enorm breit ausfällt, lässt er sich auch mit Blende in Transportstellung bequem bedienen, so dass man sie nicht grundsätzlich in Aufnahmestellung montieren muss.

Trotz des hohen Kunststoffanteils bringt das Nikon Z 50 mm F1.2 S fast 1,1 Kilogramm auf die Waage. Zusammen mit Z 7II und Streulichtblende zerren über 1,8 Kilogramm am Schultergurt. Trotz des hohen Gewichts und der nicht wegzudiskutierenden Frontlastigkeit aufgrund des großen, schweren Objektivs liegt die Kombination gut in der Hand, was vor allem dem formidablen Griff der Kamera zu verdanken ist. Etwas unausgewogen wirkt die Kombination optisch dennoch, denn das 15 Zentimeter lange Objektiv könnte man auch gut für ein Teleobjektiv statt eine Normalbrennweite halten. Der Durchmesser beträgt ebenfalls üppige neun Zentimeter.

Auf den ersten Blick scheint das Nikon Z 50 mm F1.2 S drei Einstellringe zu haben, zusätzlich sind zwei Tasten, ein Schalter und ein Display am Gehäuse zu finden. Doch der Eindruck täuscht, denn der geriffelte Gummiring an der Objektivfront sitzt fest und dient nur der Optik und gegebenenfalls zum Abdrehen vom Kamerabajonett.

Neun Blendenlamellen sorgen beim Nikon mit Z 50 mm F1.2 S für ein schönes Bokeh. Streulicht mag das Objektiv hingegen trotz Nanokristallvergütung nicht so gerne. [Foto: MediaNord]

Der Fokusring dominiert das Objektiv mit einer Breite von sechs Zentimetern deutlich, wobei fünf Zentimeter davon mit einer griffigen Gummiriffelung versehen sind. Er arbeitet rein elektronisch und verstellt den Fokus nicht-linear. Das bedeutet, dass langsame Drehungen am Fokusring zu feineren Einstellungen führen als schnelle Drehungen, mit denen sich dafür große Distanzen zurücklegen lassen. Mit Hilfe der Fokuslupe und dem aktivierbaren Fokuspeaking lässt sich problemlos und zielgenau sowie präzise manuell fokussieren.

Der Fokus-Schrittmotor arbeitet leise und schnell, aber nicht ganz unhörbar. Das wichtigste aber ist die hohe Präzision, mit der der Fokus arbeitet, wobei dieser von der großen Blendenöffnung profitiert. Diese lässt nicht nur mehr Licht auf den Sensor fallen, sondern aufgrund der geringen Schärfentiefe ist ohnehin nur ein kleiner Bereich scharf. Umgeschaltet zwischen manuellem und Autofokus wird über den Schalter links hinten in der Nähe des Bajonetts.

Die Naheinstellgrenze von 45 Zentimetern ist hingegen wenig beeindruckend, auch wenn wir in der Praxis bereits ab 43,5 Zentimeter von der Sensorebene entfernt fokussieren konnten. Die Entfernung der Objektivfront vom Motiv beträgt 27 Zentimeter, ab Sonnenblende sind es 22 Zentimeter. Das minimale Bildfeld beträgt 21 mal 14 Zentimeter, was einem maximalen Abbildungsmaßstab von 1:5,8 entspricht. Das ist immerhin deutlich besser als der von Nikon angegebene Maßstab von 1:6,7.

Hinter dem Fokusring befinden sich eine umprogrammierbare Funktionstaste sowie eine OLED-Statusanzeige samt dazugehöriger Taste. Das Display passt sich leider nicht der Rundung des Objektivs an, obwohl dies heutzutage problemlos möglich wäre, gerade bei OLEDs. Dafür passt das Display exakt zum Design der Statusanzeige der Nikon Z 7II (und auch der anderen Vollformat-Z-Modelle mit Statusdisplay). Die Anzeige muss mit der Taste aktiviert werden und geht leider nach kurzer Zeit wieder aus, auch wenn man sie noch weiter brauchen würde, beispielsweise beim manuellen Fokussieren, hier könnte es gerne automatisch anspringen.

Die aufwendige optische Konstruktion des Nikon Z 50 mm F1.2 S setzt sich aus 17 Linsen in 15 Gruppen zusammen, davon zwei ED- und drei asphärische Elemente. [Foto: Nikon]

Mit der Taste lassen sich zwei Anzeigemodi durchschalten: Blende und Entfernung samt Schärfentiefe. Die Blendenanzeige ist eine reine Doppelung mit der Anzeige auf dem Kamera-OLED und wirkt damit etwas redundant beziehungsweise überflüssig. Viel nützlicher ist hingegen die Entfernungsanzeige. Statt konkreter Entfernung wandert hier allerdings eine Skala von links nach rechts beziehungsweise je nach Drehrichtung in umgekehrter Richtung über das Display.

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Benjamin Kirchheim, 44, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.